Es war ein sonniger Tag – also theoretisch. Praktisch schien die Sonne vergeblich auf Tambach-Dietharz, denn selbst das Licht schien dort müde zu werden. Torpedo Tom, unser furchtloser Beobachter des Alltags, hatte einen neuen Auftrag: Herausfinden, ob in Tambach-Dietharz noch Leben existiert – oder ob man die Stadtkarte gleich in Grautönen drucken sollte.
Mit festem Schritt (und einem Eis aus der einzigen offenen Eisdiele in der Hand) betrat er die Straßen. Links: Nichts. Rechts: Ein leeres Schaufenster, das seit 1997 darauf wartet, dass jemand den Schlüssel findet. Und geradeaus: Eine Straße so still, dass man glaubt, man sei mitten in einer Dokumentation über ausgestorbene Orte.
„Hier ist alles wie im Winterschlaf – nur ohne Hoffnung auf Frühling“, murmelte Tom und zählte beim Vorbeigehen gedanklich die Gräber, weil er bei den Menschen niemanden traf. Keine Cafés. Keine Gespräche. Nur ein Dönerladen, der sich mutig gegen das Vergessen stemmte.
Torpedo Tom nahm seinen Notizblock hervor und schrieb:
Städtetester-Wertung: 6 Minus mit Abschleppdienst.
„In Tambach-Dietharz triffst du weniger Menschen als in einem Western – aber ohne die Spannung“, notierte er weiter. Es war ein Ort, der früher vielleicht mal gelebt hat, heute aber eher wirkt wie eine Kulisse für einen Film, der nie gedreht wurde.
Aber Tom wäre nicht Tom, wenn er einfach nur motzen würde. Er sah das Potenzial – die leeren Schaufenster als Bühnen, die stillen Straßen als Chance für neue Ideen. Und ganz ehrlich: Wer es schafft, in Tambach nicht einzuschlafen, ist bereit für jedes Abenteuer.
Er biss in sein Eis, sah sich um und grinste: „Hier braucht man keine Uhr – hier zählt man Zeit in Jahrzehnten.“
🔜 Fortsetzung folgt…
Torpedo Tom wird wiederkommen – mit echten Fotos aus Tambach und neuen Einsichten aus dem Tiefschlaf der Provinz.