Am Dienstag, dem 21. Mai 2024, lädt das Stadtmuseum Erfurt zu einer besonderen Führung durch die Ausstellung „Erfurt entfesselt. Das Ende der Festung Erfurt 1873“ ein. Kurator Clemens Peterseim vom Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie wird ab 17 Uhr durch die Ausstellung leiten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Historischer Hintergrund und Ausstellungsthemen
Die Ausstellung beleuchtet die bedeutenden historischen Ereignisse, die Erfurt im 19. Jahrhundert prägten. Nach den Napoleonischen Kriegen und der Eingliederung in die preußische Provinz Sachsen im Jahr 1815, etablierte sich Erfurt als ein zentraler Machtort Preußens in Thüringen. Die Festung Erfurt symbolisierte diesen Status und diente als militärischer Brückenkopf.
Mit der Reichseinigung und dem Beginn des Abrisses der Befestigungsanlagen im Jahr 1873 begann eine neue Ära für die Stadt. Diese Phase markierte einen Wendepunkt, der zur rasanten wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung führte und die Stadt nachhaltig veränderte. Die Ausstellung verdeutlicht, wie der Abbau der Festung den Weg für die moderne Großstadt ebnete, begleitet von einem exponentiellen Wachstum und einer starken Umgestaltung der Umwelt.
Einblicke in die Ausstellung
Die aufwändig gestaltete Sonderschau ermöglicht es den Besucherinnen und Besuchern, den Wandel der Stadt hautnah zu erleben. Durch ein prächtiges Tor betritt man die von Mauern geschützte Stadt und taucht ein in historische Klänge: das Hufgetrappel der Pferde, die Rufe der Nachtwächter und das geschäftige Treiben auf dem Markt. Zudem thematisiert die Ausstellung die Ankunft der ersten Dampflokomotive und die planerischen Ideen und Entscheidungen, die das Wachstum der modernen Großstadt vorantrieben.
Bedeutung und Wirkung
Clemens Peterseim betont, dass die Ausstellung nicht nur den historischen Wandel dokumentiert, sondern auch die langfristigen Auswirkungen auf die Stadtentwicklung und die Ressourcennutzung thematisiert. Die Epoche, die mit der Niederlegung der Festung begann, führte zu einer einzigartigen, auf fossilen Energien basierenden Ressourcennutzung und einer Expansion der Siedlungsräume, die die Umwelt nachhaltig veränderte.
Abschließende Informationen
Die Ausstellung „Erfurt entfesselt. Das Ende der Festung Erfurt 1873“ ist eine eindrucksvolle Präsentation der städtebaulichen und gesellschaftlichen Veränderungen in Erfurt. Sie wird erstmals im Stadtmuseum Erfurt gezeigt und bietet einen tiefen Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Thüringer Metropole.
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt/Dirk Urban
